Aber hey, das schaut doch super aus!

UX = Look and Feel

Wir neigen ja gerne zu übermäßigen technischen Lösungen bevor wir Fragen stellen. Weil eigentlich ist es ja schon cool zu zeigen was man alles kann – gerade in der IT. Hier ein Schleiferl, da ein Mascherl – dort die nächste Wahnsinns Animation.

Beim Design hört man schon manchmal Sätze wie: „Der Button braucht beim Click eine vertical-flip Animation mit einem ease-out-quart von 0.5 ms“. Ja eh. Kann man machen. Bringt halt nix, wenn alles super schön aussieht aber im Alltag dann halt eher unbrauchbar wird. Vermutlich unbrauchbar, weil man dem eigentlichen Grund, warum dieses Stück Software (oder Webseite) gemacht wurde, oft weit nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt wie nötig. Da ist oft der Look schon wichtiger als das Feel.

Bei klassischen Applikationen ist es oft der Ruf nach „Bedienung mit der Tastatur“ oder „Wie viele Clicks oder Kontext-swichtes brauche ich um meine Aufgabe zu erfüllen“ oder ein simples „Das ist so kompliziert“. Hört man diese Sätze, läuft was schief. Gehörig schief. Da kann das Design noch so fancy sein – die UI noch so schön. Wenn die App quasi unbedienbar ist kann man es vergessen. In Schönheit gestorben ist halt auch tot.

Aber das ist ja nicht nur bei Applikationen so – auch bei simplen Webseiten wird mehr und mehr nur darauf geschaut, möglichst viele Animationen zu verpacken. Weil das macht ja wirklich was her. Gerade zu ein Muss ist ein Video im Hintergrund und natürlich ein Hijacking vom Mousewheel. Macht man jetzt so. Natürlich wird das langsam. Natürlich braucht man erstens ein schnelles Internet und zweitens einen großen Datentarif.

Aber hey, das schaut doch super aus!

Aber User Experience ist beides – Look AND Feel.

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